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Predigten, Impulse und andere Inhalte von Verkündigung

Konfirmations – „predigt“ – Ansprache

Liebe Festgemeinde,

Laut dem Ergebnis einer Umfrage in Deutschland, antworten ca. 60% der in Deutschland lebenden Menschen auf die Frage, ob sie an Gott glauben mit Ja. Wer dieser Gott ist, wie sich der Befragte diesen Gott vorstellt, ist dabei noch völlig offen.

Auf die Frage, ob sie an die Auferstehung Jesu glauben, antworten nur noch 34% der Befragten mit Ja. Die Auferstehung Jesu ist der Kern des christlichen Glaubens. Ohne den Glauben an die Auferstehung Jesu gibt es kein Christentum.

Wenn ich Euch Konfirmanden oder Ihnen, liebe Festgemeinde, eine dieser Fragen stellen würde, wie würdet ihr, wie würden Sie antworten?

Wir sind heute hier, und erleben die Konfirmation von neun jungen Menschen. Wir haben gemeinsam mit den Konfirmanden das christliche Glaubensbekenntnis gesprochen. Können Sie glauben, was Sie da sprechen? oder sind es nur Worte? oder sprechen Sie gar nicht erst mit? und wie ist es mit euch liebe Konfis?

Ist es noch zeitgemäß, an Jesus zu glauben?

an die Auferstehung? an Wunder? oder an einen Gott, der ganz persönlich jedem Menschen begegnen will?

Auf die Frage, wie sich die Menschen Gott vorstellen antworten

17%, dass Gott ein Geheimnis sei,

15% sind der Meinung Gott sei der Schöpfer,

12% halten Gott für eine Idee,

für 9% ist Gott der Sinn des Lebens und ganze 8% sagen, dass Gott = Vater, Sohn und Heiliger Geist sei.

d.h. nur 8% derjenigen, der Befragten die an Gott glauben – glauben an einen Gott, wie er uns in der Bibel vorgestellt wird. An einen christlichen Gott.

Ich weiß nicht, welcher Gottesvorstellung Sie anhängen! Ich frage mich, wie viel Prozent von uns, die wir heute hier in einem christlichen Gottesdienst sind glauben an diesen christlichen Gott?

Im Konfirmandenunterricht haben wir versucht, das Bild des christlichen Gottes euch Konfirmanden auf zu zeigen, zu vermitteln, wer und wie dieser Gott ist. Und vielleicht fragen Sie sich, ob das so wichtig ist. Ist doch eh alles das Gleiche. Hauptsache man glaubt an Gott und ist ein guter Mensch. Bei unseren Konfirmanden war dieses Verständnis zumindest am Anfang, recht deutlich heraus zu hören.

Doch die Bibel sieht das anders. Das ist kein christliches Verständnis von Gott!

Wie versteht die Bibel Gott und Christsein?

Im Christentum ist Jesus das Zentrum. Jesus ist die Person, an der sich die „Geister“ scheiden. Wer an Jesus glaubt, Jesus nachfolgt, der ist Christ. Wer das nicht tut, ist es nicht! Da kommt es nicht darauf an, ob man ein guter Mensch ist – was ist überhaupt ein guter Mensch? Es kommt nicht darauf an, ob man an Gott glaubt oder nicht. Jesus war, ist und bleibt diejenige Person, auf die es ankommt.

Warum ist das so?

In Jesus ist Gott selber Mensch geworden. Das müssen Sie sich bildlich vorstellen! In Jesus ist Gott Mensch geworden. Ich möchte diese Tatsache mit einer kurzen Geschichte verdeutlichen:

Es kam der Oberförster in den Wald und sah, dass seine Ameisen auf Wanderschaft zu einem großen Gebirgsbach sind. Er hatte Angst um sie, dass sie in den Tod laufen, schließlich waren sie für die Ökologie des Waldes unabdingbar. Also überlegte er, wie er die Ameisen hindern könnte, in den Tod zu laufen. Zuerst stellte er seinen Fuß in den Weg. Doch die Ameisen liefen einfach darüber weg. Der Oberförster merkte, dass die Ameisen nicht verstanden, was er bezwecken wollte. Also legte er einen großen Stein auf den Weg. Doch auch der Stein hinderte die Ameisen nicht daran, ihren Weg zum Bach fortzusetzen. Sie wunderten sich nur, dass es plötzlich kalt unter ihren Füßen wurde, bedingt durch den großen Stein, und dass sie einen „Umweg“ laufen mussten. So ging es immer weiter. Der Oberförster versuchte alles Mögliche um die Ameisen von ihrem gefährlichen Weg abzubringen, bis er entschied selbst eine Ameise zu werden.

Doch als er als Ameise die erste Ameise anspricht: „Stopp, bleib stehen! Ich bin der Oberförster und habe die Übersicht. Wenn ihr hier weiter lauft, lauft ihr direkt in den Bach und somit in den sicheren Tod“. Da lachten die Ameisen. „Du bist eine Ameise wie wir und nicht der Oberförster, das ist doch nun ganz eindeutig zu sehen“. „Doch, ihr müsst mir glauben, ich will doch nur euer Bestes“ „Du spinnst ja!“ sagten ihm da die Ameisen. „Nein, ich will euer Leben retten und euch den richtigen Weg zeigen! Ich bin der Oberförster. Ich bin so geworden wir ihr, eine Ameise, weil ihr mich auf keine andere Art verstehen könnt. Wenn ihr mir folgt, führe ich euch in Sicherheit, ihr müsst nur einfach hinter mir hergehen“. Einige der Ameisen glaubten ihm und gingen ihm hinterher, aber nicht unwesentlich wenige ignorierten die Ameise, die ja eigentlich ein Oberförster ist, und sie liefen in den sicheren Tod.

Gott wurde Mensch, wurde Jesus. Es war Gottes eigene Wahl, Sich selbst für uns hinzugeben, damit wir gerettet werden können. Von Mensch zu Mensch, auf gleicher Ebene hat ER sich uns Menschen gezeigt. Er kam, um uns vor dem Tod zu bewahren.

Ich fasse in drei Punkten zusammen:

a) Der christliche Glaube ist keine Religion – denn Religion dient dazu, etwas zu tun, damit man erlöst oder gerettet wird – im christlichen Glauben – durch den Glauben an Jesus – kann man aber nur erlöst werden und nichts dazu beitragen.

b) Der christliche Glaube hängt nicht an Dogmen – an Lehrsätzen, was ist richtig und was ist falsch. Der christliche Glaube hängt einzig und alleine an Jesus Christus.

c) Der christliche Glaube ist keine Einstellung, Haltung oder Überzeugung – der christliche Glaube ist eine Beziehung, eine Beziehung zum lebendigen Gott, der sich in Jesus Christus offenbart hat.

Dies kann man in der Bibel alles nachlesen. Und vielleicht haben Sie ja Lust und greifen heute Abend zu ihrer Bibel und fangen mal an zu lesen – am besten Sie fangen mit dem neuen Testament an, dort stehen die Geschichten mit Jesus.

Ich möchte das Gesagte noch durch eine Lebensgeschichte eines Jugendlichen aus dem Jugendhaus ergänzen, Name und einige Fakten sind geändert, um die Privatsphäre zu schützen:

Gott kennen lernen

Mrko nenne ich ihn mal – ist ein ganz normaler Jugendlicher aus der Pliensauvorstadt. Er kommt ins Makarios, er hat Migrationshintergrund, er geht in die Hauptschule. Er zeigt sich nicht sonderlich interessiert an dem, was wir im Makarios über Jesus erzählen. Er sieht sich selber als Christ – denn er ist getauft und irgendwie glaubt er ja auch.

Als er volljährig wird, geht er zum Militär – im Land seiner Eltern. Schon bald darauf kommt es dort zum Krieg! Und er wird in diese Auseinandersetzung hineingezogen. Er erlebt fürchterliches. Aber er überlebt.

Als er wieder in Deutschland ist, beginnt er eines Abends in der Bibel zu lesen. Und liest solange weiter, bis er damit fertig ist. Er sagt später: „Ich konnte nicht mehr aufhören. Ich habe gespürt, dass in diesem Buch wichtige Dinge für mich stehen und so hab ich immer weiter gelesen.“

Heute weiß er, was es heißt Christ zu sein. Damals war er getauft – heute liest er täglich in der Bibel, betet und versucht sein Leben nach Jesus auszurichten. Damals war Gott ein fernes Wesen für ihn. Heute kennt er Gott als Jesus Christus, seinen ganz persönlichen Herrn, Retter und Erlöser.

Jesus Christus lebt – Er ist erfahrbar. Jesus ist erfahrbar, so wie Mrko Jesus erfahren konnte, indem er die Bibel gelesen hat. Aber es gibt auch noch viele andere Möglichkeiten Jesus kennen zu lernen.

Auf unserem Konfirmandenwochenende hatten wir einen Gebetsabend. Dort haben einige Konfis diese Entscheidung für Jesus, schon ganz persönlich – zwischen sich und Jesus getroffen, indem sie einen Fingerabdruck unter ein Gebet gestempelt haben.

Mit diesem Gebet haben sie Jesus Christus als Herrn anerkannt und sich vorgenommen, Jesus nach zu folgen.

Wenn unsere Konfirmanden sich heute konfirmieren lassen, dann sagen sie Ja zu ihrer Taufe, Ja zu Jesus – dann ist das für einige der erste Schritt zum Christsein, der erste Schritt in der Nachfolge Jesu Christi. Für andere die öffentliche Variante ihrer Entscheidung vom Gebetsabend, wo sie das Gebet mit ihrem Fingerabdruck gestempelt haben.

Denn die Entscheidung Jesus nach zu folgen, muss in einem Leben, immer wieder neu getroffen werden.

Und übrigens, solange man lebt, ist es nie zu spät eine solche Entscheidung zu treffen. Ich lade Sie ein, wenn die Konfirmanden nachher mit ihrem Ja ihre Taufe bestätigen, zu überlegen, ob Sie nicht im Herzen mitsprechen wollen. Gemeinsam mit den Konfirmanden, ein erneutes Ja zu ihrer Taufe, zu Jesus zu sagen.

Amen

Bibelstellen:

Mk 16,16 Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden.

Röm 5,8 Gott hingegen beweist uns seine Liebe dadurch, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren.

Joh 3,16 Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.

1.Tim 2,5 Es gibt nämlich nur einen Gott, und es gibt auch nur einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen – den, der selbst ein Mensch ´geworden` ist, Jesus Christus.

Joh 14,6 »Ich bin der Weg«, antwortete Jesus, »ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben. Zum Vater kommt man nur durch mich.

Joh 10,10 Ich aber bin gekommen, um ihnen Leben zu bringen – Leben in ganzer Fülle

Foto von Ben White auf Unsplash

Andreas Peschke

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