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Elia – Gehorsam und Glaube

Predigt im eAg, am Sonntag 22.Juni 2025

Liebe eAg Gemeinde,

die Geschichte, von dem Gottesurteil auf dem Karmel, bei dem der Prophet Elia gegen hunderte Baalspriester antritt, ist wohl eine der bekanntesten der Bibel. Letzte Woche wurden wir in diese Ereignisse mit hineingenommen und die Predigt hat uns herausgefordert, so glaubensvoll zu beten, wie Elia es getan hat – denn auf dem glaubensvollen Gebet, liegt eine große Verheisssung. 1Mk 11,24 / Johannes 14,13f / 1.Johannes 4,14f / Lukas 11.9f / Psalm 37,4

Heute darf ich uns mit in die Ereignisse hinein nehmen, die vor den Geschehnissen auf dem Karmel passieren. Und, kleiner Spoiler, auch bei diesen Ereignissen spielt das glaubensvolle Gebet eine wesentliche Rolle.
Ich teile den Text in drei Abschnitte.

1.Könige 17, 1-10a
Da sagte Elia, der Thisbiter, aus Thisbe in Gilead, zu Ahab: »So wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, in dessen Dienst ich stehe: es soll in den nächsten Jahren weder Tau noch Regen fallen, es sei denn auf mein Wort!«# #2 Hierauf erging das Wort des HERRN an ihn also:# #3 »Gehe weg von hier und wende dich ostwärts und verbirg dich am Bache Krith, der östlich vom Jordan fließt.# #4 Aus dem Bache sollst du trinken, und den Raben habe ich geboten, dich dort mit Nahrung zu versorgen.«# #5 Da ging er weg und tat nach dem Befehl des HERRN: er ging hin und ließ sich am Bache Krith nieder, der auf der Ostseite des Jordans fließt;# #6 und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen und ebenso am Abend, und er trank aus dem Bache.# #7 Als dann aber der Bach nach einiger Zeit trocken wurde, weil kein Regen im Lande gefallen war,# #8 erging das Wort des HERRN an ihn also:# #9 »Mache dich auf, begib dich nach Zarpath[1], das zu Sidon gehört, und bleibe daselbst! Ich habe einer Witwe dort geboten, für deinen Unterhalt zu sorgen.«# #10 Da machte er sich auf den Weg und begab sich nach Zarpath;

In diesem ersten Abschnitt geht es um den Propheten Elia und um Ahab, den König von Israel, der in der Bibel als schlimmer bezeichnet wird, als seine Vorfahren. Und die waren auch schon schlimm.

Ahab

ist König in Israel, und er erzürnt Gott dadurch, dass er fremde Götter anbetet und eine heidnische Frau heiratet, die den Baalskult in Israel einführt, bzw. fördert. So hat Ahab z.B. einen Baalstempel in Samaria erbaut. Die Bibel sagt zu seinen Taten schlicht:

Ahab tat, was der Herr verurteilt. Er handelte sogar noch schlimmer als alle vor ihm. 1.Könige 16, 30

Alles was jetzt passiert, sind Folgen des Götzendienstes, den Ahab getan, bzw. gefördert hat. Und die Folgen sind fatal: Drei Jahre und sechs Monate sollte es nicht regnen. Und das, weil ein König sich nicht an Gottes Gebote hält. Die Taten des Königs haben eben nicht nur Auswirkungen auf sein Leben und das seiner direkten Umgebung. Die Taten eines Königs haben Auswirkungen auf ganz Israel, sein ganzes Volk und sogar auf die Nachbarstaaten. Hier zeigt sich: Wer ein Leiter ist, hat eine sehr hohe Verantwortung.

Für uns bedeutet das: wir müssen uns klar machen, dass jemand, der Verantwortung für andere Menschen hat, in einer Position ist, wo das eigene Verhalten, eben auch Auswirkungen auf die Menschen hat, für die er die Verantwortung übernommen oder bekommen hat.

Das Verhalten der Eltern hat Auswirkungen auf die Kinder. Das des Lehrers auf die Schüler. Das des Gruppenleiters auf die Teilnehmer. Das des Pfarrers auf die Gemeinde. Das der Spartenleitung auf die Sparte. Wenn der Präsident der USA entscheidet, die Atomanlagen des Iran zu bombardieren, dann hat das ggf. Auswirkungen auf die ganze Welt. Wenn der Führer der iranischen Republik, Jahrzehnte lang davon spricht Israel zu vernichten und die Juden ins Meer zu werfen, und die Ernsthaftigkeit dadurch unterstreicht, dass Terrorgruppen wie die Hamas oder Hizbulla finanziert werden, dann hat das Auswirkungen auf den ganzen Iran. ….. ich denke, das brauche ich nicht weiter ausführen. Schauen wir in unser Leben, schauen wir in diese Welt. Dann sehen wir: es stimmt.

Elia

sagt was er von Gott hört. Es soll so lange kein Regen fallen, bis Elia sagt, dass es wieder regnen soll. Letzte Woche haben wir bereits gehört, dass Elia, als er dieses prophetische Wort ausgesprochen hatte, die Erfüllung dieses Wortes, trotzdem noch im Gebet ergreifen, bzw. erflehen musste. 2Jakobus 5,17f Daher will ich hierauf nur kurz eingehen: der Wille Gottes passiert nicht einfach von alleine. Wir sind dazu gerufen uns mit dem Willen Gottes im Gebet eins zu machen und auch in dem was wir tun. Und warum ist das so? Weil Gott uns sehr gerne mit hineinnimmt, in das was er tut und uns teilhaben lassen will an Seinem Wirken.

Was auffällig ist, ist dass Elia keinerlei Diplomatie anwendet. Er führt keinen Smalltalk, er versucht nicht, Ahab davon zu überzeugen, dass er doch bitte aufhören soll, den Baalskult in Israel zu fördern. Zumindest berichtet uns die Bibel nix davon. Ich bin davon überzeugt: Elia spricht das prophetische Wort aus, weil es Zeit ist zu handeln, und nicht mehr zu reden.
Elia war sicherlich klar, dass 3,5 Jahre ohne Regen für viele Menschen in Israel und darüber hinaus ein Todesurteil sein würde. Trotzdem hat er es ausgesprochen und dann im Gebet darum gerungen, dass es passiert.

Wer hat die Verantwortung?

Vorhin habe ich erklärt, dass Ahab als König Verantwortung für sein Volk hat und seine Taten, Auswirkungen auf das Volk haben. Auch Elia hat Verantwortung. Er ist Prophet und hat den Auftrag, das Volk zurück zu Jaweh zu führen. Sein Handeln, oder in dem Fall, das Aussprechen des prophetischen Wortes, dass es nicht Regnen wird, hat Auswirkungen. Auswirkungen auf Elia selber, auf das Volk Israel und auf die Umgebung. Man könnte jetzt sagen, dass Elia verantwortlich ist, dafür, dass Menschen verhungern. Oder dass Gott dafür verantwortlich ist. Kann man so sehen. Aber, und das ist wichtig: Der eigentliche Verursacher ist nicht Elia, auch nicht Gott. Der eigentliche Verursacher ist Ahab und sein Verhalten mit dem Baalskult.
Wir sollten immer bedenken, wer ist der eigentliche Verursacher? Und was sind Folgen die aufgrund des Verursachenden geschieht?
Das ist brandaktuell, wenn wir Nachrichten schauen und versuchen einzuordnen, wer hat hier welche Verantwortung, wer ist der Verursacher, der Täter, der Betroffene? 3Es ist sicherlich richtig und wichtig, wenn wir die Situation in Gaza benennen. Was dort passiert, ist grausam. Aber, Ursache dafür ist die Hamas! Sie droht mit der Vernichtung Israels. Sie hat Israel am 7.Oktober 2023 überfallen und ca. 1200 Israelis getötet und mehr als 240 entführt. Die Hamas könnte die Situation in Gaza sehr schnell zum Guten verändern. Sie müsste nur die restlichen Geiseln frei lassen und die Waffen nieder legen. Damit möchte ich in keiner Weise alles rechtfertigen, was die israelische Armee in Gaza tut. Aber die Verantwortlichen, sollten benannt werden.

Und gleich nachdem Elia gegenüber Ahab die Drohung ausgesprochen hat, dass es nicht Regnen wird, bis Elia es sagt, erhält Elia ein neues Wort von Gott. Und Elia tut was Gott ihm sagt. Er geh zum Bach Kerit (heutiges Jordanien), und später dann, nach Serepta (heutiger Libanon). Beides mal verbunden mit dem Versprechen, dass Gott ihn dort versorgen wird. Und so kommt es auch.

Gehorsam und Glaube

Elia ist gehorsam. Er geht dorthin, wo Gott sagt, wo er hingehen soll. Er vertraut darauf, dass Gott ihn versorgt, wie er es ihm versprochen hat. Durch seinen Gehorsam und seinen Glauben, dass das geschieht, was Gott verheißt, passiert das Wunder, dass Elia durch Raben versorgt wird. Gehorsam und Glaube, gehören sehr oft zusammen und sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass sich ereignet, was Gott versprochen hat. Der Gehorsam ist dabei bereits eine Form des Glaubens, dass Gott erfüllt, was er verspricht.
Gott schickt Elia ins Ausland. Beide Orte sind außerhalb von Israel. Zuerst östlich des Jordan, dann in den Norden, zu den Phöniziern. Elia wird ein Flüchtling. Er ist ein Asylsuchender, auch wenn es das damals so noch nicht gab. Denn er ist politisch verfolgt. Wäre er in Israel geblieben, hätte Ahab ihn aufgespürt und sicherlich getötet. Spannend an dem zweiten Ort ist: Isebel, die Frau von Ahab, und diejenige, die den Baalskult in Israel eingeführt hat, kommt aus Sidon, das ganz in der Nähe von Serepta liegt. Warum schickt Gott Elia dort hin? Dort, wo der Baalskult herkommt und die Oberhand hat? Vermutlich hat das praktische Gründe. Wer würde den Flüchtling, der den Baalskult bekämpft, denn dort vermuten, wo der Baalskult her kommt?

Ich komme zum zweiten Teil des Bibeltextes.

1.Könige 17, 10b-16
und als er am Stadttor ankam, war dort eine Witwe gerade damit beschäftigt, Holz zusammenzulesen. Er rief sie an mit den Worten: »Hole mir doch ein wenig Wasser in einem Kruge, damit ich trinke!«# #11 Als sie nun hinging, um es zu holen, rief er ihr die Worte nach: »Bring mir doch auch einen Bissen Brot mit!«# #12 Aber sie antwortete: »So wahr der HERR, dein Gott, lebt! Ich besitze nichts Gebackenes; nur noch eine Handvoll Mehl ist im Topf und ein wenig Öl im Kruge. Eben lese ich ein paar Stücke Holz zusammen, dann will ich heimgehen und es für mich und meinen Sohn zubereiten, damit wir es essen und dann sterben.«# #13 Doch Elia antwortete ihr: »Fürchte dich nicht, gehe heim und tu, wie du gesagt hast; doch zuerst bereite mir davon einen kleinen Kuchen und bringe ihn mir her! Darnach magst du für dich und deinen Sohn auch etwas zubereiten.# #14 Denn so hat der HERR, der Gott Israels, gesprochen: ›Das Mehl im Topf soll nicht ausgehen und das Öl im Kruge nicht abnehmen bis zu dem Tage, wo der HERR wieder Regen auf den Erdboden fallen läßt.‹«# #15 Da ging sie hin und kam der Weisung Elias nach; und sie hatten lange Zeit zu essen, er und sie und ihr Sohn:# #16 das Mehl im Topf ging nicht aus, und das Öl im Kruge nahm nicht ab, wie der HERR es durch den Mund Elias hatte ankündigen lassen.# 

Die Witwe

In diesem Abschnitt geht es ganz wesentlich um die Witwe.

  • wir kennen nicht ihren Namen, wir wissen nichts über ihre Lebensgeschichte – außer, dass sie einen Sohn hat und wir erfahren im dritten Abschnitt, dass sie eine Schuld mit sich herumträgt.
  • wir wissen auch nicht, warum Gott diese Witwe ausgewählt hat.
  • als sie von Elia angesprochen wird, hat sie mehr oder weniger mit ihrem und dem Leben ihres Sohnes abgeschlossen. Dennoch ist sie bereit ihm Wasser zu holen, damit er trinken kann – das hat mit der Gastfreundschaft im Orient zu tun. Aber als Elia dann noch fordert, dass sie Brot mitbringt, klagt sie ihm sein Leid, dass sie keine Hoffnung mehr für sich und ihren Sohn hat. Noch einmal essen und dann sterben. Das ist ihr Plan.
  • Und dann fordert Elia die Witwe zu einem Glaubensakt auf. Er verspricht ihr, dass Öl und Mehl nicht zu Ende gehen, sie soll aber zuerst ihm ein Brot backen und dann sich und ihrem Sohn. Was geht im Kopf der Witwe vor? Könnte es ein Trick des Mannes sein um sie um das letzte Essen zu bringen? Oder sagt er die Wahrheit? Die Witwe lässt sich auf diesen Glaubensschritt ein. Sie backt, Elia ein Brot, dann sich und ihrem Sohn und dann viele Tage, Wochen und Monate wieder und wieder. So wird ihr Glaube belohnt. Öl und Mehl gehen nicht zu Ende.

Auch hier spielen Glaube und Gehorsam wieder eine wesentliche Rolle. Die Witwe ist gehorsam und geht den Schritt, das Brot zuerst für Elia zu backen. Und glaubt daran, dass es auch für ihren Sohn und sie noch zu einem Brot reichen wird. Und so erlebt sie täglich das Wunder, dass Öl und Mehl nicht ausgehen. Auch hier ist der Gehorsam, eine Art, dem Wort zu vertrauen, daran zu glauben.

Wir kommen zum dritten Abschnitt

1.Könige 17, 17-24
17 Nachmals aber begab es sich, daß der Sohn jener Frau, der das Haus gehörte, krank wurde, und seine Krankheit verschlimmerte sich so, daß kein Atem mehr in ihm blieb.# #18 Da sagte sie zu Elia: »Was haben wir miteinander zu schaffen, du Mann Gottes? Du bist nur deshalb zu mir gekommen, um meine Verschuldung bei Gott in Erinnerung zu bringen und den Tod meines Sohnes herbeizuführen!«# #19 Er antwortete ihr: »Gib mir deinen Sohn her!« Er nahm ihn dann von ihrem Schoß, trug ihn in das Obergemach hinauf, wo er selbst wohnte, und legte ihn auf sein Bett;# #20 dann rief er den HERRN an und betete: »HERR, mein Gott, hast du wirklich die Witwe, bei der ich zu Gast bin, so unglücklich gemacht, daß du ihren Sohn hast sterben lassen?«# #21 Darauf streckte er sich dreimal über den Knaben hin und rief den HERRN mit den Worten an: »HERR, mein Gott, laß doch die Seele[2] dieses Knaben wieder in ihn zurückkehren!«# #22 Da erhörte der HERR das Gebet Elias, und die Seele des Knaben kehrte in ihn zurück, so daß er wieder auflebte.# #23 Elia aber nahm den Knaben, trug ihn aus dem Obergemach ins Haus hinunter und übergab ihn seiner Mutter mit den Worten: »Sieh her, dein Sohn lebt!«# #24 Da antwortete die Frau dem Elia: »Ja, nun weiß ich, daß du ein Mann Gottes bist und daß das Wort des HERRN in deinem Munde Wahrheit ist!

Als der Sohn der Witwe stirbt, bricht es aus der Witwe heraus. „Was haben wir miteinander zu schaffen, du Mann Gottes? Du bist nur deshalb zu mir gekommen, um meine Verschuldung bei Gott in Erinnerung zu bringen und den Tod meines Sohnes herbeizuführen!“
Die Witwe wirft Elia vor, dass er nur deshalb zu ihr gekommen sei, um sie an ihre Fehler zu erinnern.
Wir müssen uns in die Situation der Witwe hineinversetzen. Der Sohn ist ihr ein und alles. Das Letzte, was ihr geblieben ist. Vielleicht eine Erinnerung an ihren Mann. Er ist aber auch ihre Lebensversicherung. Denn er kann für sie sorgen, wenn er alt genug wird. Doch das ist nun vorbei. Das Letzte was ihr geblieben ist, wurde ihr genommen. Mit ihrem Sohn verliert sie letztlich alles.

Wir wissen nicht um was für eine Schuld es geht, von der sie spricht. Elia wohl auch nicht, wenn wir sein Gebet lesen. Aber die Schuld muss so gravierend sein, dass sie vermutet, dass der Tod ihres Sohnes die Strafe dafür ist. Ihr Ausspruch gegenüber Elia ist Ausdruck ihres Schmerzes und ihres Frustes und vermutlich auch des Selbstvorwurfes, den sie sich macht.

Der Bibeltext erklärt nicht, warum der Sohn gestorben ist. Es heißt lediglich, dass „kein Atem mehr in ihm blieb!“ Solche Dinge passieren. Wir wissen oft nicht warum. Wir wissen nicht wann. Wir wissen nicht, wozu. Es ist nicht gerecht. Es ist einfach nur schmerzhaft. Ja, man kann das theologisch erklären, manchmal auch medizinisch, warum es Leid gibt, oder warum solche Dinge passieren. Aber das ist in keiner Weise befriedigend. Schon gleich gar nicht, wenn man selber betroffen ist oder irgendwie davon berührt. Es kann helfen, eine gedankliche Wendung zu machen. Die Frage, warum mir ein Leid passiert, oder warum es Leid gibt, mag oben auf liegen. Aber wäre es nicht besser zu fragen: wie gehen wir mit dem Leid um, das uns begegnet oder selber trifft?

Vor längerem kam ich mit jemand ins Gespräch, der solche Schicksalsschläge erlebt hat, die man nicht mal seinem schlimmsten Feind wünscht. Wir haben auch darüber gesprochen, welchen Erfahrungsschatz diese Person gesammelt hat. Die wichtigste Aussage aus dem Gespräch war:
„Andreas, es ist egal, ob das was ich erlebt habe einen Sinn in Gottes Plan hat oder nicht. Ob ich dadurch was wichtiges gelernt habe, oder nicht. Das was ich erlebt habe ist mit nichts zu rechtfertigen. Aber ich bin Gott deshalb nicht böse. Er ist Gott“
Ich bin noch immer ganz bewegt, von diesem Glauben, den ich in dieser Aussage wahrnehmen konnte. Es ist ein Beispiel, wie wir mit Leid umgehen können. Ich sage nicht, dass das allen möglich ist, so mit erlittenem Leid umzugehen. Aber es ist eine Möglichkeit.
„Eine andere Person sagte mir: Wenn mein Sohn heute stirbt, dann ist das schlimm. Aber, er hatte bis dahin ein gutes Leben und dafür will ich dankbar sein.“ Auch das ist ein möglicher Umgang mit so einer schwierigen Situation. Nur zwei Beispiele!

Als Christen sind wir Teil dieser Welt. Jesus hat uns zu keiner Zeit versprochen, dass der Glaube an ihn uns vor Leid bewahrt. Im Gegenteil sagt Jesus an verschiedenen Stellen, dass wir uns auf Leiden einstellen müssen. 4Markus 8,34f / Johannes 15, 18ff / Philipper 1,29 / 2.Timotheus 3,12 / Römer 8,17f In leidvollen Situationen kann und möchte uns Jesus eine Hilfe sein. Wir können wir auf den leidenden Christus am Kreuz schauen. Er kann und will uns Trost sein und Ermutigung. Wenn selbst Jesus, der vor Anfang der Zeit bereits war, leidet, wie sollte ich denken, das würde nicht auch mich treffen können?

Wie gehen Elia und die Witwe mit der leidvollen Situation um?

  • Die Witwe macht Elia Vorwürfe. Und das kann ich ihr nicht verübeln. Aus ihr kommt aller Frust heraus. Sie ist hilflos. Sie ist verzweifelt.
  • Elia aber, geht ins Gespräch mit Gott
  • Als der Sohn der Witwe stirbt, und die Witwe Elia vorwirft, er sei dafür verantwortlich, gibt es kein Reden Gottes, sondern Elia handelt so, wie er es für richtig hält. Er tröstet nicht die Mutter. Er rechtfertigt nicht Gott oder versucht zu erklären, warum das passiert ist. Er lässt sich den toten Sohn geben, zieht sich zurück und betet.
  • Elia versteht auch nicht, warum der Sohn gestorben ist. Er macht Gott keine Vorwürfe, sondern fragt, ob es sein kann, dass Gott tatsächlich derjenige ist, der diese Unglück bewirkt hat.
  • Und das flehende Gebet Elias wird von Gott wieder erhört. Und Elia kann der Witwe ihren Sohn lebendig wieder zurück geben.

Ich wünschte, alle leidvollen Ereignisse hätten so ein Ende. Aber so ist es leider nicht.

Am Anfang hab ich davon gesprochen, dass wir im Gebet, das vor Gott bringen, was er selber verheißen hat. Hier sehen wir, dass unser Gebet auch dann kraftvoll sein kann, wenn es keine klare Aussage Gottes dazu gibt, was seine Gedanken zu einer Situation sind.

Als die Witwe ihren lebenden Sohn zurück erhält, sagt sie: „nun weiß ich sicher, dass Du ein Mann Gottes bist.“ Und ich frage mich, Dein Ernst? Die Witwe erlebt monatelang dass das Öl und das Mehl nicht ausgehen. Aber erst nachdem ihr Sohn stirbt und wieder lebend wird, ist sie sich sicher, dass Elia ein Mann Gottes ist und was er sagt, die Wahrheit ist. Erstaunlich, dass das Wunder der Öl und Mehlvermehrung diesen Glauben nicht ausgelöst hat. Sondern erst die Auferweckung ihres Sohnes von den Toten.

Wunder können Glauben wecken. Aber es ist nicht garantiert. Es braucht die Gottesbegegnung, damit Glauben entsteht. Diese Gottesbegegnung hat die Witwe nicht in der, oder durch die wundersamen Versorgung erfahren, sondern als sie ihren toten Sohn wieder lebendig in die Arme schließen durfte.

Zum Abschluss möchte ich nochmals auf zwei Punkte kurz eingehen:

Zuerst Gehorsam und Glaube

ich bin davon überzeugt, es ist gut, Gehorsam und Glaube, einzuüben. Wie könnte das gehen, das einzuüben? Mein Vorschlag ist, dass jeder von uns sich einen Auftrag Gottes vornimmt und schaut, wie er zu erfüllen ist. An zwei Beispielen will ich das kurz erklären.

  • Es gibt den klaren Auftrag Jesu, dass wir als sein Jünger, Menschen zu Jüngern machen sollen. 5Matthäus 28,19
  • wenn Du daran üben willst, Gehorsam und Glaube zu trainieren, dann frage Gott, wie er von Dir gerne hätte, dass Du diesen Auftrag erfüllst, Menschen zu Jüngern zu machen. Es kann sein, Gott möchte, dass Du Leserbriefe schreibst, die Glauben wecken. Oder dass Du an einer Strassenevangelisation teil nimmst, oder dass Du Dich um Bedürftige kümmerst und ihnen Jesus bezeugst oder, oder oder. Wenn Du unsicher bist, sprich mit einem anderen Christen dem Du vertraust darüber.
  • dann sei gehorsam und probiere es aus, tue es!
  • und dann erlebe, wie Gott durch Dich wirkt.
  • Zweites Beispiel: den Zehnten geben – das bedeutet, 10% des eigenen Einkommens ins Reich Gottes zu geben. Wenn Du daran üben willst Gehorsam und Glaube zu trainieren, dann
  • lies, was die Bibel zum Thema 10ten sagt
  • frage Gott, wo im Reich Gottes er gerne Deinen Zehnten gebrauchen will. Wenn Du unsicher bist, sprich mit einem anderen Christen dem Du vertraust darüber.
  • richte einen Dauerauftrag ein.
  • erlebe, wie Gott Dich trotzdem mit allem versorgt, das Du brauchst

Das sind nur zwei Beispiele. Wenn Du in der Bibel einen anderen Auftrag liest, dann kannst Du natürlich auch das Training damit beginnen.

Das Zweite das ich nochmals kurz ansprechen will ist: Wie gehe ich mit Leid um?

  • es ist gut, sich damit auseinander zu setzen, wenn man gerade nicht in einer Leidvollen Situation ist! Wenn man in einer leidvollen Situation ist, hat man gar nicht die Kraft dazu.
    • das kann man z.B.machen, in dem man die Psalmen liest. Sie zeigen zahlreiche Möglichkeiten, wie man mit Leid umgehen kann. oder das Buch Hiob. Oder Lebensgeschichten, wie Bonhoeffer, oder Klepper….
  • Komm mit Deinem Mentor ins Gespräch und vertrau ihm Deine Ängste und Sorgen an.
  • Sprich mit Jesus über Deine Ängste, Fragen und Sorgen.
  • Schau auf den gekreuzigten Jesus! Er kennt Leid. Er ist im Leid immer bei uns, egal ob wir es spüren oder nicht.

Amen

  • 1
    Mk 11,24 / Johannes 14,13f / 1.Johannes 4,14f / Lukas 11.9f / Psalm 37,4
  • 2
    Jakobus 5,17f
  • 3
    Es ist sicherlich richtig und wichtig, wenn wir die Situation in Gaza benennen. Was dort passiert, ist grausam. Aber, Ursache dafür ist die Hamas! Sie droht mit der Vernichtung Israels. Sie hat Israel am 7.Oktober 2023 überfallen und ca. 1200 Israelis getötet und mehr als 240 entführt. Die Hamas könnte die Situation in Gaza sehr schnell zum Guten verändern. Sie müsste nur die restlichen Geiseln frei lassen und die Waffen nieder legen. Damit möchte ich in keiner Weise alles rechtfertigen, was die israelische Armee in Gaza tut. Aber die Verantwortlichen, sollten benannt werden.
  • 4
    Markus 8,34f / Johannes 15, 18ff / Philipper 1,29 / 2.Timotheus 3,12 / Römer 8,17f
  • 5
    Matthäus 28,19

Andreas Peschke

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